Graupapageien - Ernährung


Neben der täglichen Versorgung mit frischem Trinkwasser ist eine ausgewogene Ernährung wichtig: Körnerfutter ohne Nüsse und max. 50 % Anteil fetthaltiger Sämereien, Obst und Gemüse, Futterpflanzen, Mineralstoffe ( Sepia, Muschelgrit, Gritstein ), Magengrit ( Quarzkies zur Zerkleinerung der Körner im Magen ), tierisches Eiweiß in Form von gekochtem Ei, Eifutter, Hüttenkäse während Mauser, Wachstum oder Zucht.

In den letzten Jahren haben Pilzkrankheiten der Lunge (Aspergillose) bei den Papageien immer mehr zugenommen. In erster Linie ist dies auf minderwertiges Körnerfutter zurückzuführen, welches stark mit Pilzsporen belastet ist. Die Pilzsporen entstehen durch schlechte Trocknung und Lagerung direkt nach der Ernte . Die Körner werden aus der ganzen Welt zusammengesammelt und dann verteilt. Auch in den losen Futtermischungen haben wir schon oft Pilzsporen gehabt. Wenn der Papagei das belastete Korn knackt entsteht eine kleine Wolke, die von Pilzsporen durchsetzt ist. Diese Sporen atmet der Vogel ein ,sie setzten sich in der Lunge fest und breiten sich auch auf andere Organe aus. Der Vogel hat dann, je nach Kondition, nur noch wenige Jahre zu leben. In den USA haben Wissenschaftler, Biologen, Tierärzte und Züchter ein neues Futter entwickelt, dass alle Bedürfnisse des Papageis abdeckt. Es sind Pellets : kleine gebackene Kekse, die im Bezug auf den Mineral-, Eiweiß-, Fett- und Vitamingehalt auf die einzelnen Rassen (Graupapageien, Amazonen, Kakadus, etc.) zugeschnitten sind. In den USA ist dieses das meistverkaufte Papageienfutter und auch der Loro Park auf Teneriffa ( die weltgrößte Papageienzucht ) nutzt die Vorteile dieses Futters.

Mangelerscheinungen kommen nicht mehr vor und die Gefahr der Pilzerkrankung ist von vornherein ausgeschaltet. Hinzu kommt, dass man nur sehr wenig von dem Futter benötigt, da es sehr nahrhaft ist. Die Inhaltsstoffe decken den Bedarf des Vogels voll ab, wenn es zusammen mit Obst und Gemüse gefüttert wird. Frisches Obst ist nach wie vor wichtig , da man frische Vitamine nun mal nicht ersetzen kann. Es eignet sich alles vom Apfel bis zur Zucchini auch Löwenzahn und Vogelmiere alles gewaschen und geschält. Bitte sammeln Sie keine Kräuter an stark befahrenen Straßen, da diese dann auch nach dem Waschen zu stark mit Schadstoffen belastet sind . Falls Sie ganze Zweige mit Beeren etc. geben, dann entfernen Sie bitte eventuell vorhandene Dornen, damit sich ihr Vogel nicht verletzen kann. An Äpfeln sollte man nur Jonagold oder Cox Orange geben, da diese die meisten Vitamine enthalten. Im März kann man auch die neue Ernte von Braeburn aus Neuseeland geben, da es bei uns zu dieser Zeit nur noch eingelagert Äpfel gibt.

Sollte der Vogel tatsächlich kein Obst oder Gemüse ( Vorsicht bei Kohl, der wird nicht so gut vertragen !) aufnehmen, oder es nur zerpflücken, gibt es noch eine Möglichkeit. Man reibt Obst oder Gemüse ( oder beides ) zu Mus und füllt ca. 2 gehäufte Esslöffel vom dem Mus in den Trinknapf und füllt diesen dann zur Hälfte mit Wasser auf. Sollte die Mischung zu sauer sein, kann man noch einen Teelöffel Honig ( keinen Zucker ) darunter rühren. Oder man kann das Obst und Gemüse auch in Kräcker backen, die auch sehr gern von Papageien angenommen werden. Außerdem werden natürliche Vitamine besser vom Körper aufgenommen als künstlich erzeugte Vitaminpräparate.

Käse, gekochtes Eigelb und gekochtes Fleisch nur ab und zu als Leckerbissen ( keine Wurst ) Kalk sollte immer in Form eines Kalksteines zur Verfügung stehen. Dazu eignen sich am besten die härteren Steine wie z.B. der Jumbokalkstein oder der aus England stammende rötliche Iodine Nibbels Kalkstein ( nur in größeren Zoofachgeschäften erhältlich ). Für jüngere Tiere ist der letztere besser, da er weicher ist.

Denken Sie daran, dass Stubenvögel im Bezug auf die Ernährung ausschließlich von Ihnen abhängig sind. In der Natur sucht sich der Vogel selbst das Futter und hat durch seine instinktive Auswahl meistens keine Mangelerscheinungen. In der Natur aber findet ein ständiger Wechsel des Nahrungsangebotes statt und daher ist es gut, wenn Sie ebenfalls Abwechslung in die Ernährung Ihres Papageien bringen. Obst und Gemüse sollten saisonbedingt gegeben werden.

Geben Sie niemals Schokolade, Chips, Salzstangen, Alkohol oder andere Genussmittel, die Ihnen zwar schmecken aber Ihrem Papagei schaden.

Seien Sie sparsam mit kalorienreichen Leckerbissen, wie Käse oder Nüsse. Ein Graupapagei wird zwar selten fett ( Amazonen schon eher ) aber wenn der Tagesbedarf an Kalorien schon mit Leckerbissen gedeckt ist, dann bleibt für die "wertvollere" Nahrung kein Platz mehr. Der Papagei ist dann zwar "gut im Futter", weist aber häufig Mangelerscheinungen auf, die durch die fehlende Zufuhr von wichtigen Vitaminen und Mineralien entstanden sind. Ist aber der Ernährungszustand nicht optimal, können diverse Krankheiten zum Ausbruch kommen. Der Graupapagei ist ein sehr robuster Vogel bei richtiger Pflege und das er bei guter Gesundheit bleibt hängt in erster Linie von der Ernährung ab.

Wilde Graupapageien fressen Nüsse, Beeren und andere Früchte, manchmal auch Insekten. Werden Graupapageien als Haustiere gehalten, bekommen sie eine Mischung aus Samen und Nüssen gefüttert.

Außerdem mögen sie frisches Obst und Gemüse.
Besonders gern naschen sie Ananas, Aprikose, Apfel, Banane, Birne, Brombeeren, fr. Datteln, Erdbeeren, fr. Feigen, Heidelbeeren, Himbeeren, Kirschen, Kiwi, Kaktusfeigen, Mango, Mandarinen, Melonen, Orange, Papaya, Litschi, Johannisbeeren, Kaki, Maracuja, Pfirsich, Sanddorn, Weintrauben, Auberginen, Chicoree, Eisbergsalat, Endivien, Feldsalat, Fenchelknollen, Gurken, grüne Erbsen und Schoten, halbreifer Mais, Broccoli, Kohlrabi, Sellerie, Salatgurke, Fenchel, Knoblauch, Kürbis, Kresse, Möhren, Paprikaschoten, Petersilie, Radieschen, Rettich, Rote Beete, Spinatblätter, Schnittlauch, Staudensellerie, Tomaten, Zucchini und Zwiebeln.

Unverträglich ist: alle Kohlarten, grüne und rohe Kartoffeln, Avocados, grüne Bohnen und alle gespritzten Sachen wie Salate usw., Grapefruit, Rhabarber, Zitronen und Dörrobst.


Vorsicht: Avocados sind für Graupapageien giftig !


Bei Obst und Gemüse achten Sie bitte auf biologischen Anbau, oder entfernen Sie die Schale.
Früchte:

Berberitze, Eberesche, Feuerdorn, Hagebutte, Hainbuche, Holunder ( nur Früchte -- Blatt- und Rindenstücke sind giftig !), Liguster, Sanddorn, Schwarzdorn und Weißdorn.

Wildgewächse:

Weidenzweige, Zweige von ungespritzten Obstbäumen, Pappel, Ahorn, Ebereschenbeeren, Löwenzahn ( auch die Wurzel ), Klee, Sauerampfer ( auch die Läuse, die gerne am Stengel sitzen ), Hagebutten, Hirtentätschelkraut.

Kräuter und Grünfutter:
Hirtentäschelkraut, Huflattich, Kresse, Löwenzahn, Mangold, Petersilie,  Rainfarn, Salat, Spinat, Topinambur, Vogelmiere und Wegerich.

Leckerli und zur Belohnung - Zufütterung:

1-2 mal pro Woche: 1/2 - 1 Esslöffel Magerquark mit gehackten Kräutern, 1x1cm Würfel Hartkäse, 1 hartgekochtes Ei

Schädlich ist folgendes:
kalte Nahrung, z.B. aus dem Kühlschrank, heiße Nahrung, verschimmelte oder gar verfaulte Nahrung, gesalzen oder gewürzte Nahrung, Salz - Zucker - jegliche Art von Gewürzen, Süßigkeiten - wie Schokolade o.ä., Schlagsahne, Kuchen - Torten, Fett oder fetthaltige Speisen, alkoholische Getränke, Cola, Kaffee, Kohlensäure, Speisereste vom Tisch, Milch, Grünfutter aus der Nähe, stark befahrener Straßen, Nüsse ( Gefahr von Pilzerkrankungen ).

Naturäste dienen nicht nur als Sitzstangen, sondern auch als Knabbergelegenheit; es eignen sich Zweige von Weide, Birke, Ahorn, Eiche, Linde, Kastanie, Walnuss, Haselnuss und ungespritzten Obstbäumen.