Wissenswertes



Ein Papagei hat seinen eigenen Kopf

Jeder Papagei hat seinen eigenständigen Charakter! Deshalb ist es sehr schwierig, pauschal gute Ratschläge zu geben. Es passiert häufig, dass der eine Vogel nicht das macht, was z.B. ein anderer wiederum perfekt beherrscht. Es ist wie bei uns Menschen; jeder Vogel hat seine individuellen Talente, die ganz speziell vom Papageienhalter gefördert werden müssen. Auch die Fähigkeiten des Sprechens, Pfeifens oder Imitierens sind bei jedem Vogel unterschiedlich gewichtet.

Überlegungen vor dem Kauf

Wer ein Tier erwirbt, sollte nie unüberlegt oder spontan einem Wunsch nachgeben. Schon gar nicht sollte man sich ein Tier als Statussymbol anschaffen, dies wäre die absolut falsche Motivation. Der Mensch übernimmt eine große Verantwortung, denn einige Tierarten werden sehr alt. Dies trifft besonders auf Papageien zu.

Besonders unter den Papageien gibt es hochintelligente und sehr sensible Arten, die auf falsche Haltungsbedingungen mit schweren Verhaltensstörungen reagieren können. Es bedarf eines großen Fachwissens, welches man sich unbedingt im Vorfeld durch entsprechende Fachbücher oder Kontakte zu erfahrenen Züchtern aneignen sollte. Viele durch Unwissenheit entstandene Fehler im Umgang und Haltung der Tiere sind absolut vermeidbar.

Papageien machen Schmutz und sorgen für Geräusche

Papageien sorgen für Verunreinigungen. Futterreste, Federn und Teile des Einstreus finden sich nicht selten außerhalb des Käfigs, so dass ein Staubsauger stets griffbereit gehalten werden sollte.

Des weiteren empfindet nicht jeder die Lautäußerungen von Papageien als angenehm. Empfindliche Nachbarn könnten sich dadurch gestört fühlen, deshalb sollten die freifliegenden Stunden (nicht unbedingt zu früh am  Morgen oder um die Mittagszeit) reguliert sein. Also auch hier ist ein freundschaftlicher Kontakt zum Nachbarn hilfreich.

Mögliche Allergien auf Gefiederstaub

Alle Papageien und Sittiche bilden Gefiederstaub. Selbst bei penibler Reinhaltung werden sich stets Staubpartikel und kleinste Federn in der Luft befinden und sorgen für eine feine Staubschicht auf Möbeln, Sitzgelegenheiten und Bodenbelägen. Nicht wenige Menschen reagieren allergisch auf diese Staubpartikel, und so kommt es häufig vor, dass der gerade erst erworbene Vogel wieder verkauft werden muß. Um diesem traurigen Schicksal vorzubeugen, sollten sich alle Familienmitglieder auf eine mögliche Gefiederstauballergie vorher untersuchen lassen. Dies ist unbedingt VOR dem Papageienkauf mit dem Arzt abzuklären.

Um in der Wohnung die Staubbelastung nachhaltig zu senken, empfiehlt sich der Einsatz eines Luftwäschers. Als praktisches Beispiel nenne ich ein Gerät der Firma Venta (Modell LW 24 für Räume bis 34 m²). Diesbezüglich gibt es natürlich auch andere Anbieter.

Ein Papagei sucht sich seinen Partner selbst aus. Wenn sich ein Paar gefunden hat, dann bleiben sie zeitlebens zusammen. Erst durch den Tod eines Partners werden sich die Vögel einem neuen Artgenossen zuwenden.

Hat er keinen Artgenossen, wird er seine Zuneigung einem Familienmitglied widmen. Das kann dazu führen, dass er seinen "Partner" von nun an immer um sich haben will und ihn vor anderen verteidigt. Bei zwei oder mehreren Vögel brauchen sie sich keine Sorgen zu machen, wenn Sie mal keine Zeit haben. Die können sich dann wunderbar mit sich beschäftigen.

Wichtig hierbei ist noch zu erwähnen, dass man sich stets Papageien derselben Art anschaffen sollte, wenn es sich um zwei Vögel handeln soll. Der Blick in den eigenen Spiegel hilft dabei ungemein: Möchte ich mich als Mensch  mit einem Affen unterhalten?

Papageien werden nicht selten älter als 50 Jahre alt. Dies sollte man beim Kauf immer im Hinterkopf behalten, denn es wird mit solch einem Tier ein Freund für’s Leben erworben. Selbst wenn Sie einen Papagei paarweise halten, er gewöhnt sich mit der Zeit auch sehr an seinen Besitzer, da dieser von ihm als Mitglied des Schwarms anerkannt wird. Eine Trennung von seinem Pfleger bedeutet stets einen Verlust für das Tier, welcher individuell verarbeitet wird. Nicht selten kommt es dann beim neuen Besitzer zu Verhaltensauffälligkeiten wie Federrupfen oder apathischem Verhalten. Im Interesse des Tieres sollten Sie daher genau überlegen, ob ein Papagei einen dauerhaften Platz in ihrem Leben hat.

Welcher Vogel passt zu mir ?

Unter den Papageien sind sehr farbenfrohe Exemplare zu finden. Doch sollte man sich beim Erwerb von Papageien nicht ausschließlich vom Auge leiten lassen. Viele Papageien stellen an die Pflege und Haltung spezielle Anforderungen, die zwingend zu beachten sind.

Vor allem die wunderschönen Aras und große Kakadus haben eine sehr laute Stimme. Diese beiden Arten haben absolut nichts in einer kleinen Mietwohnung verloren, da sie genug Platz für den täglichen Freiflug benötigen. Hier kann man ausschließlich von Volierenhaltung als einzig verantwortungsvolle Haltungsbedingung sprechen. Vor allem sollte die individuelle Wohnungssituation bei der Auswahl eines Papageis unbedingt berücksichtigt werden. In Mietwohnungen könnte es schonmal problematisch werden, deshalb bitte vorher den Vermieter und ggf. die Nachbarn um Erlaubnis fragen.

Wie ”jung” muss ein Papagei beim Kauf sein ?

Ein Papagei sollte frühestens verkauft werden, sobald er futterfest ist. Dies ist von Art zu Art unterschiedlich. Ein Graupapagei wird im Alter zwischen 12 und 14 Wochen futterfest, während es bei großen Araarten ca. 16 bis 18 Wochen dauern kann. Die meisten Nachzuchten werden in dieser Altersgruppe zum Verkauf angeboten, obwohl es für eine ausgeprägte Sozialisation vorteilhaft ist, wenn die Jungtiere bis zu einem Alter von 6 Monaten idealer Weise in einer großzügigen Jugendvoliere zusammenleben können. So können sie neben dem Spielen mit Gleichaltrigen auch noch ihre Flugmuskulatur trainieren. Das ist ein oftmals unterschätzter Punkt, denn viele Jungtiere kommen gleich nach dem Kauf in einen viel zu kleinen Käfig mit völlig unzureichender Möglichkeit des täglichen Freifluges. Somit bin ich wieder beim Thema “PAPAGEIEN MÜSSEN FLIEGEN KÖNNEN !!”

Die richtige Ernährung

Papageien müssen - wie andere Tiere auch - täglich versorgt werden. Sie brauchen den menschlichen Zuspruch und manche auch täglich ihre Kraul- und Kuscheleinheiten. Sie benötigen also Zeit, um den Kontakt mit Ihren Papageien zu pflegen.

Papageienfutter muss von guter Qualität sein, weder staubhaltig noch muffig riechen. Es sollte sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammensetzen und für die jeweilige Papageienart bestimmt sein. Auf die Fütterung von ungeschälten Erdnüssen ist ganz zu verzichten. Sie bergen eine große Gefahr von Pilzbefall (siehe “Aspergillose”).

Die Körnermischung sollte ca. 50-60% der Tagesration ausmachen. Obst und Gemüse dürfen nie fehlen, auch wenn es anfangs nicht angenommen werden sollte. Täglich frisches Trinkwasser gehört ebenfalls dazu. Außerdem sollten frische Zweige gereicht werden, bevorzugt genommen werden Zweige der Weide, Buche und von allen Obstbaumsorten.